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Kantor

Martin Höllenriegel

Liebe Menschen in der Luthergemeinde,

hier ein erstes schriftliches „Hallo!“ vom ihrem neuen hauptamtlichen Kirchenmusiker. Ich freue mich sehr auf die Tätigkeit an der Luthergemeinde!

Lange Zeit war mir gar nicht klar, welchen Stellenwert mein Tätigsein für Musik in der Kir-che einmal haben sollte. War ich doch seit meinem 17. Lebensjahr immer „nur“ im Nebenberuf mit dabei. Das hat sich in den letzten vier Jahren geändert als in einer Art Rückschau klar wurde, wieviel sinnstiftende und beglückende Erfahrungen mit dem Thema Musik in der Kirche gemacht wurden. Von 1997 bis 2017 habe ich als Organist und als Organisator vielfältiger Konzertprojekte bei der evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Fechenheim gearbeitet und von 2020 bis 2021 als Chorleiter und Organist an der Friedensgemeinde im Frankfurter Gallusviertel. Ansonsten mehrere weltliche Chöre geleitet, in Ensembles gesungen und vieles mehr. Die gesammelten Erfahrungen jetzt an einem Ort einbringen zu können, ist eine tolle Sache. So darf aus einem anfänglichen Hobby in der Jugend, das zu einer Leidenschaft wurde jetzt eine  „erwachsene“ Lebensaufgabe werden. Dabei möchte ich allen die dabei Anteil haben wollen und werden den Spaß und die kindliche Spielfreude mit vermitteln, die mir selber in Krisenzeiten geholfen hat, nicht alles so bierernst zu sehen.

Die ersten zwölf Monate als Kantor an der Lutherkirche
Crescendo moderato  

Als ich im Februar 2021 meinen Dienst als Dekanatskantor und Kantor an der Lutherkirche begann, war mir klar, dass es einen Schnellstart von 0 auf 100 nicht geben konnte. Corona und Verzögerungen bei Umbau und Orgelrestaurierung standen ordentlich auf der Bremse.
So konzentrierte ich mich aufs Netzwerken - wer ist wer? Hatte viele Gespräche mit Pfarrer Gerisch, den Kolleginnen und Kollegen vom Dekanat, dem Förderkreis und nahm an den Zoom-Konferenzen des Kirchenvorstands teil.
Gottesdienste fanden - wenn überhaupt - mit Einschränkungen statt, anfangs nur vom Klavier begleitet. Besonders in Erinnerung ist mir der Gründonnerstagsgottesdienst und die virtuelle Konfi-Fahrt per Zoom.
Nach und nach verschwanden die Stampfbewegungen einer schweren Geburt aus dem Andachtsraum und die Orgel konnte Register für Register wieder erklingen. Allerdings war sie noch lange nur über eine Trittleiter zu erklimmen.
Im Mai / Juni 2021 schien Corona eine Pause einzulegen und so konnte ich ab Pfingstsonntag bis November endlich eine Reihe musikalischer Veranstaltungen anbieten:
„Die Liebe Gottes ist ausgegossen“ eine musikalische Abendandacht mit Werken von Johann Ernst Bach und Mozart, zwei Orgelkonzerte als Dankeschön für die Orgelpaten mit Werken von Vivaldi, Reger und Widor, „Danke sagen“, eine musikalische Vesper zum Erntedank mit Werken von Rinck und Variationen zu Kirchenliedern, und schließlich „Per aspera ad astra - durch das Raue zu den Sternen“, musikalische Gedanken zu Trauer und Ewigkeit in Pop, Rock und Klassik. Mitwirkende waren sowohl professionelle Musiker/innen, wie auch Band und Sänger/innen aus der Gemeinde. Weihnachten war dann leider nicht so feierlich, wie ich es mir gewünscht hätte. Die neuerlichen Einschränkungen stimmten trübsinnig.

Doch die Coronabremse hatte auch etwas Gutes. Wie ein langsames Crescendo entstanden kleine Keimzellen: Eine Miniband, ein Singkreis und ein Vokalensemble. Ich habe keine Sorge, dass diese Gruppen weiterwachsen werden. Probentermine sind Dienstag- oder Freitagabend. Ich wünsche mir, dass wir auch für jüngere Musikerinnen und Musiker interessant werden. Gern würde ich die Idee Theater und Musik zu verbinden, vielleicht auch volkstümlich im Dialekt, realisieren! Bedarf haben wir auch an Menschen, die uns bei der Tontechnik unterstützen können.
Zusammenfassend kann ich feststellen, dass ich in der Gemeinde gut angekommen bin und sehr offen und freundlich aufgenommen worden bin. Für viele positive Rückmeldungen sage ich Danke und auch für Möglichkeiten des kritischen Austauschs. So schaue optimistisch in die Zukunft und freue mich auf weiteres gemeinsames Musizieren. Schon jetzt spürbar in der Gemeinde ist der Wunsch nach lebendiger Gemeinschaft! Dazu kann gerade die Musik wesentlich beitragen. Anregungen oder Anmeldungen? Kontaktieren Sie mich!

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